„Mama, ich hatte einen schweren Unfall und brauche sofort Geld für den Anwalt!“ Solche Schockanrufe versetzen Eltern in Panik – genau darauf setzen Trickbetrüger. Polizeioberkommissarin Schoone von der Polizeiinspektion Stadt Oldenburg/Ammerland zeigte am 30.06.2025 im Kulturzentrum Rennplatzstraße einige der perfiden Maschen der Kriminellen auf. Die Beauftragte für Kriminalprävention, die zuvor im Trickbetrug-Dezernat tätig war, kennt die emotionalen Erpressungsversuche der Betrüger genau. „Die Täter sind mittlerweile wahre Schauspieler“, erklärt Schoone. Mit Hintergrundgeräuschen von Krankenhäusern oder Polizeisirenen bauen sie eine überzeugende Kulisse auf. Der klassische Enkeltrick hat sich weiterentwickelt: Statt „Rate mal, wer hier spricht“ geben sich die Anrufer als verzweifelte Angehörige aus oder als falsche Polizeibeamte, die von einem angeblichen Verkehrsunfall berichten. So wirklich schützen kann man sich vor diesen Anrufen nicht: Informationen werden im Internet gehandelt und sind für Kriminelle leicht verfügbar. Anrufe sind praktisch kostenfrei. Künftig könnte die Masche noch gefährlicher werden: Mit KI- Technologie könnten Betrüger sogar die Stimmen von Familienmitgliedern täuschen. Schoones wichtigster Rat: „Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl!“ Niemals unter Druck Geld überweisen oder Wertgegenstände übergeben. Stattdessen sollten Betroffene das Gespräch beenden. Verdächtige Vorfälle sollten immer der Polizei (nicht über den Notruf) gemeldet werden oder dokumentiert und über ein Online-Formular zur Anzeige gebracht werden. Zudem hilft es allen, wenn Sie mit der Familie und Freunden über solche Erfahrungen sprechen. Die Polizei empfiehlt zudem, den Eintrag aus dem Telefonbuch zu löschen und sich über den WhatsApp-Kanal der Polizei Stadt Oldenburg/Ammerland zu informieren. Für Senioren stehen spezielle Sicherheitsberater als Ansprechpartner bereit. „Nur durch Aufklärung können wir diese emotionale Erpressung stoppen“, betont die Kriminalbeamtin. Denn die beste Waffe gegen Trickbetrüger ist Wissen um ihre Maschen.

Präventionsvortrag im Kulturzentrum