Über Ohmstede

Das Dorf Ohmstede

Ohmstede im Nordosten der Stadt Oldenburg ist ein altes Bauerndorf, es besteht vermutlich mindestens seit dem 9. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1158. Wie auch die anderen alten Dörfer der Region, war Ohmstede eine Esch-Siedlung. Mit 20 Hausmannshöfen war Ohmstede das größte Dorf des Ammerlandes, wohl auch bedingt durch seine bevorzugte Lage: zusätzlich zu Geest und Moor (wie auch seine Nachbardörfer) hatte Ohmstede Zugang zu den fetten Weiden und Wiesen der Hunte-Marsch. Hinzu kam sicherlich auch die Nähe zur Residenzstadt Oldenburg.

Die 20 Hausmannshöfe verteilten sich auf die Ortsteile Waterende, Loyerende und Överkamp sowie den Einzelhof Schellstede. Sehr früh begann in Ohmstede die Ansiedlung von Kötern, meist abgehenden Bauernsöhnen. So entstand schon seit dem 13. Jahrhundert das Köterdorf Bornhorst; am Rande des Dornsteder Esch liegt der Ortsteil Kortendorf = Köterdorf.

Ohmstede gehörte seit alten Zeiten zur Hausvogtei Oldenburg. Nach der Franzosenzeit (1810-1813) wurde Ohmstede Teil der Landgemeinde Oldenburg.

 

Die Gemeinde Ohmstede 1897–1933

1897 wurde die Landgemeinde aufgeteilt. Die selbständige Gemeinde Ohmstede umfasste die Dörfer Bornhorst, Donnerschwee, Etzhorn, Ipwege, Ipwegermoor, Nadorst, Ohmstede, Wahnbek. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das aus einer Munitionsanstalt entstandene Ofenerdiek dazu. Die Gemeinde blieb weiterhin vorwiegend bäuerlich geprägt, aber die Stadt Oldenburg begann sich langsam auszudehnen. Vor allem in Donnerschwee entstanden einzelne Industriebetriebe, in Etzhorn und Wahnbek bestanden mehrere Branntweinbrennereien. In Ohmstede selbst bestand neben einer Ziegelei vor allem die Brauerei Haslinde, wohl schon vor 1825 als Brauerei Jürgens gegründet und 1879 von Bernhard Haslinde übernommen, der sie zu einem Großbetrieb ausbaute. Sie fusionierte 1922 mit der donnerschweer Brauerei Hoyer zu Haslinde-Hoyer, wurde 1971 von Bavaria übernommen und 1976 stillgelegt.

 

Ohmstede als Stadtteil Oldenburgs

Durch die Verwaltungsreform von 1933, die von der im Land Oldenburg schon früh regierenden NSDAP initiiert wurde, kam der größte Teil der Gemeinde Ohmstede an die kreisfreie Stadt Oldenburg, die Dörfer Wahnbek, Ipwege und Ipwegermoor an die Gemeinde Rastede (Landkreis Ammerland).

Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf dem ehemaligen Rennplatz in Ohmstede ein Zwangsarbeiterlager errichtet, aus dem nach dem Krieg ein DP-Lager, das „Lettenlager“, wurde. Hier (und auf dem „Ohmsteder Esch“) entstanden dann seit den 1950er Jahren größere Wohnsiedlungen. Heute erinnern nur noch die Straßennamen wie „Rigaer Weg“ und „Kurlandallee“ an damals. So stieg die Einwohnerzahl Ohmstedes erheblich an. Heute ist Ohmstede ein beliebtes Wohngebiet am Rand der Stadt Oldenburg, kann aber auch noch mehrere alte Bauernhöfe und Häuser aus dem 19. Jahrhundert aufweisen .

 

Die Literaturquellen der hier zu findenden Informationen sind sowohl von www.wikipedia.org als auchwww.alt-oldenburg.de.

2 thoughts on “Über Ohmstede

  1. Hallo, gibt es noch was im Ohmstede vom Baltenlager zu sehen. Meiner Vater war im Riga geboren und blieb einer zeitlange im Baltenlager Ohmstede bevor er nach Australien umsiedelte. Wenn sie weiter infos mitteilen koenntest so waehre ich sehr dankbar, mfg, richard taube

    • Hallo Herr Taube,

      es schreibt zu Ihnen Uwe Metscher (uwe.metscher@me.com). Ich selbst wohne nicht in Oldenburg-Ohmstede, jedoch meine Tante, die dort das Gesellschaftshaus Mügggenkrug hat (www.mueggenkrug.de). Ich helfe dem Ohmsteder Bürgerverein mit dieser Webseite. Es gibt einen sehr interessanten Bericht unter http://de.wikipedia.org/wiki/Oldenburg_(Oldenburg).

      Nachkriegszeit[Bearbeiten]
      Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 gehörte Oldenburg zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete in Oldenburg mehrere DP-Lager ein, zur Unterbringung von bis zu 5.000 so genannten Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen und dem Baltikum, aber auch nicht-deutsche Flüchtlinge aus den von der Roten Armee besetzten Gebieten. Die Lager Ohmstede, Wehnen, Sandplatz, Unterm Berg und Ammerländer Heerstraße bestanden über die Gründung der Bundesrepublik hinaus bis in die 1950er Jahre.
      Auf dem Gelände des ehemaligen Rennplatzes in Ohmstede wurden Letten und Esten angesiedelt, von denen viele bis heute in Ohmstede verblieben sind. Diese Exilanten wollten einerseits nicht in ihre 1940 von der Sowjetunion okkupierte, ab 1945 wieder von Kommunisten regierte Heimat zurückkehren, andererseits aber auch nicht in ein Land der westlichen Kriegsgegner Deutschlands auswandern.[8] 1960 wurden die Holzhäuser des „Lettenlagers“ abgerissen und nach und nach durch Geschosswohnungen ersetzt,[9] in die allerdings nicht nur Exil-Balten einzogen. In den 1970er Jahren lebten noch ca. 300 Letten in Oldenburg.[10] Die meisten der Letten und Esten, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Ohmstede lebten, und ihre Abkömmlinge blieben auch nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und der Wiederherstellung der Souveränität des Staates Lettland im Jahr 1990 in Deutschland. Prominentester Exil-Lette, der im Ohmsteder Exil starb, war der ehemalige lettische General und spätere General der Waffen-SS Rūdolfs Bangerskis. Der lettische Komponist und Dirigent Bruno Skulte leitete nach 1945 in Oldenburg ein lettisches Opern-Ensemble.

      Wie Sie hier lesen können, gibt es noch Strassennamen, die auf die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg erinnern mit den Lagern in der Stadt. Häuser oder Plätze, die dies noch lebhaft machen, gibt es meiner Meinung nach nicht mehr. Schauen Sie auch mal hier – http://alt-oldenburg.de/stadtteile/ohmstede/rennplatz-ohmstede/rennplatz-ohmstede–seite-5-von-5.html

      Sollten Sie noch Fragen, schreiben Sie mich doch direkt an. uwe.metscher@me.com

      Schreiben Sie mich jetzt aus Australien auf Deutsch an?

      Beste Grüsse,
      Uwe Metscher

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